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Eine Umfrage zum Digitalen Vertrauen in Europa
Eine gemeinsame Technologieagenda ist eine der obersten Prioritäten für eine erneuerte transatlantische Partnerschaft. Doch wie eine exklusive Meinungsumfrage im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, besteht in Europa großes Misstrauen bei digitalen Themen – unter EuropäerInnen selbst, aber vor allem gegenüber den Vereinigten Staaten. Unser neuester Munich Security Brief erklärt, wie sich dieses Misstrauen äußert und was auf dem Weg zu verbesserter transatlantischer Technologiekooperation dagegen getan werden kann.
Bei der MSC Special Edition am 19. Februar versammelten sich Staats- und Regierungschefs aus den Vereinigten Staaten und Europa, um vor einem internationalen Millionenpublikum einen transatlantischen Neustart zu signalisieren. Auf der Agenda für ein gemeinsames „building back better“ hat sich Kooperation im Technologiebereich als eine der größten Prioritäten herauskristallisiert.
Allerdings gibt es eine erhebliche Hürde: Eine exklusive Umfrage, die Anfang 2021 im Auftrag der MSC von Kekst CNC in sechs europäischen Ländern durchgeführt wurde, zeigt, dass die meisten EuropäerInnen sich von ihren Regierungen im digitalen Raum nicht genug geschützt fühlen. Sie sind besorgt, dass sie und ihre persönlichen Daten online nicht sicher sind, und dass ihre Länder bei digitaler Technologie vom Ausland zu abhängig sind. EuropäerInnen hegen ein „digitales Misstrauen“ gegenüber Regierungen und Unternehmen aus anderen europäischen Ländern – ein Misstrauen, das umso stärker wird, wenn sie über den Atlantik schauen. Die meisten Befragten glauben, dass ihre Daten bei US-Firmen nicht sicher sind und finden, dass ihre Länder zu abhängig von US-Technologien sind. Gegenüber China sind diese Bedenken noch ausgeprägter.
Europa muss dieses „digitale Misstrauen“ angehen – zu Hause und gegenüber den USA. Andernfalls könnte es die transatlantische Technologie-Agenda gefährden und den Ambitionen der Europäischen Union als „regulatorische Supermacht“ einen Dämpfer versetzen. Gleichzeitig zeigen die Umfrageergebnisse aber auch: Bei den Themen, die Europas BürgerInnen bewegen, besteht ein klares Mandat, zu handeln. Wenn Europa diese Chance nutzt, kann es wesentliche Fortschritte in Richtung gemeinsamer demokratischer Regeln für Technologien machen.
Die Munich Security Briefs
Mit den Munich Security Briefs möchte die MSC einen Beitrag zu aktuellen Debatten über ein bestimmtes Thema im breiten Spektrum der internationalen Sicherheit leisten. Die Briefs, deutlich kürzer gehalten als der Munich Security Report, liefern einen Überblick über ein spezifisches Thema oder eine Nachlese einer MSC-Veranstaltung und analysieren politische Bedeutung und strategische Implikationen. Die Briefs geben in der Regel die Auffassung ihrer AutorInnen wieder, nicht notwendigerweise die der Münchner Sicherheitskonferenz.
Dieser Munich Security Brief dient als Diskussionsgrundlage für die gemeinsame Arbeit an einem verbesserten transatlantischen digitalen Vertrauen. Er ist Teil der MSC-Kampagne Road to Munich, die darauf abzielt, wichtige Wegmarken auf der Agenda für eine Erneuerung der transatlantischen Zusammenarbeit hervorzuheben.