MSC Food Security Track und Task Force

Townhall Diskussion bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2025, München

In der MSC Townhall-Diskussion trafen sich hochrangige Politiker:innen mit Expert:innen im Bereich Ernährungssicherheit, um über die Instrumentalisierung von Lebensmitteln als strategische Bedrohung für globale Sicherheit zu sprechen. Es diskutierten Asmund Aukrust (norwegischer Minister für internationale Entwicklung), Niels Annen (Parlamentarischer Staatssekretär im BMZ) und Vera Songwe (Gründerin und Vorsitzende der Liquidity and Sustainability Facility).

Die Redner:innen betonten, dass reaktive humanitäre Hilfe allein nicht ausreicht, um gezielte Hungertaktiken in Konflikten zu bekämpfen. Auch seien systemische Resilienz und geopolitische Abschreckung unerlässlich. 

Die Teilnehmer:innen identifizierten Russlands Angriffe auf landwirtschaftliche Infrastruktur der Ukraine als Blaupause für moderne Instrumentalisierung von Lebensmitteln für Kriegszwecke. Die Angriffe haben globale Lieferketten unterbrochen und den Hunger weltweit verschärft, dies gilt selbst für vom Kriegsgebiet weit entfernte Regionen wie Ostafrika und den Nahen Osten. 

Das Panel betonte die Notwendigkeit, die UN-Sicherheitsratsresolution 2417, die den Einsatz von Nahrung als Waffe verbietet, erneut in den Vordergrund der Debatte zu rücken. Die weitreichende und einstimmig verabschiedete Resolution muss durch Sanktionen, das zur Rechenschaft ziehen von Täter:innen und sektorübergreifende Koalitionen unter Einbeziehung militärischer Akteure zur Sicherung von Hilfskorridoren durchgesetzt werden.

In der Sitzung wurde unterstrichen, dass Ernährungssicherheit zugleich nationale Sicherheit ist. Die Teilnehmer:innen forderten Regierungen auf, die Resilienz von Agrar- und Ernährungssystemen in moderne Verteidigungsstrategien zu integrieren. Auch sollten multilaterale Finanzinstitutionen wie die Weltbank genutzt werden, um handelsbasierte Erpressung zu bekämpfen. 

Angesichts der Konflikte im Sudan und in Gaza, die die tödlichen Folgen von Blockaden und Manipulationen von Hilfsgütern dokumentieren, forderten die Podiumsteilnehmer:innen ganzheitliche Sicherheitsbudgets. Sie betonten die Notwendigkeit globaler Allianzen, um den Hunger als Kriegswaffe zu neutralisieren.

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Side Event veranstaltet von der MSC und dem Council on Foreign Relations auf der MSC 2025, München

Die Zutaten des Abendessen bestanden aus Lebensmitteln, die durch Klimawandel unmittelbar bedroht sind um auf die dringende Notwendigkeit klimaresilienter Agrar- und Ernährungssysteme hinzuweisen. Das Essen wurde von Chefkoch Alexander Högner zubereitet und von Sam Kass (dem ehemaligen Chefkoch des Weißen Hauses und Senior Policy Advisor für Ernährung von Michelle Obama) vorgestellt.

Die Diskussion vor dem Abendessen konzentrierte sich darauf, wie Klimawandel und der Verlust von Biodiversität globale Ernährungssicherheit bedrohen – rund 40 Prozent der essbaren Nutzpflanzen sind vom Aussterben bedroht.

Die Redner:innen waren Vera Songwe (Gründerin und Vorsitzende der Liquidity and Sustainability Facility), Martien van Nieuwkoop (Direktor für landwirtschaftliche Entwicklung bei der Gates Foundation) und Amira Saber Qandil (Mitglied des ägyptischen Parlaments).

Sie hielten fest, dass viele Länder, wie etwa Ägypten, enorm von Weizenimporten abhängig sind und damit anfällig für Ernährungsunsicherheit und politische Instabilität in Zeiten, in denen dürregefährdete Gebiete sich ausdehnen und Lebensmittelpreise steigen. Es bestand Einigkeit über die dringende Notwendigkeit, in Anpassung und Resilienz von Ökosystemen zu investieren, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Das Panel betonte darüber hinaus die Bedeutung der Förderung landwirtschaftlicher Innovationen sowie die Modernisierung von Lagerungs- und Bewässerungsanlagen. Auch Investitionen in Forschung und Entwicklung wurden hervorgehoben. Weitere Punkt waren die Ermöglichung des Zugangs für Landwirt:innen zu Technologie und die Verbesserung der Effizienz von Lieferketten. Letzteres ist besonders wichtig, um Nachernteverluste zu reduzieren, die in einigen afrikanischen Ländern bis zu 40 Prozent betragen können.

High-Level Panel beim Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), Berlin

Zum zweiten Mal veranstaltete die MSC gemeinsam mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ein hochrangiges Panel auf dem GFFA. 

Mit Cem Özdemir (Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft) und Anne Beathe Tvinnereim (norwegische Ministerin für internationale Entwicklung) waren wichtige Entscheidungsträger:innen Teil des Gesprächs, in dem auch Food Security Expertinnen Elizabeth Carabine (UNEP-Beraterin für Klimasicherheit am Horn von Afrika) und Caroline Delgado (Direktorin des Programms für Ernährung, Frieden und Sicherheit bei SIPRI) mitdiskutierten. Die Keynote-Rede hielt Rommel Arnado (Bürgermeister von Kauswagan, Philippinen und Initiator von “Arms to Farms”).

Die Diskussion dokumentierte, dass die Verflechtung von Konflikten, Klimawandel und Ernährungsunsicherheit zunehmend offensichtlich wird. Diese miteinander verschränkten Dynamiken verstärken sich in vielen Regionen der Welt und verstärken sich oft gegenseitig. Die Panelteilnehmer:innen betonten das transformative Potenzial von Landwirtschaft bei Konfliktbewältigung und verwiesen auf erfolgreiche Projekte wie die Initiative „From Arms to Farms“ auf den Philippinen, die neues Vertrauen unter den Konfliktparteien schufen. 

Auch die geopolitische Dimension von Ernährungssicherheit wurde angesprochen, wobei die Instrumentalisierung von Lebensmitteln für Kriegszwecke hervorgehoben wurde. Auch wurden Länder aufgefordert, die strategische Bedeutung der Ernährungssicherheit besser anzuerkennen. 

Das Panel unterstrich die dringende Notwendigkeit, Maßnahmen zur Bekämpfung des wachsenden weltweiten Hungers zu ergreifen. Die Teilnehmer:innen plädierten sowohl für die Stärkung bestehender multilateraler Institutionen als auch für die Schaffung dynamischer „Koalitionen der Willigen“. So soll Ernährungsunsicherheit als zentrales Element der (inter)nationalen Sicherheit effektiv bekämpft werden.

Die Veranstaltung fand auf englischer Sprache statt. Die Aufzeichnung findet sich unter diesem Link. 

MSC Roundtable zu Food Security beim Munich Leaders Meeting, Rio de Janeiro, Brasilien

Auf dem MSC Roundtable wurden die Widerstandsfähigkeit von Versorgungsketten im Agrar- und Lebensmittelbereich zu und Handelsabhängigkeiten diskutiert 

An der Diskussion nahmen Tedros Adhanom Ghebreyesus (Generaldirektor der WHO), Ilan Goldfajn (Präsident der Interamerikanischen Entwicklungsbank) und Niels Annen (Parlamentarischer Staatssekretär im BMZ) zusammen. Die Sprecher betonten die strategische Bedeutung von Ernährungssicherheit als Frage der nationalen und gesundheitlichen Sicherheit und hoben die kritischen Schnittstellen zwischen Handel und Klimaresilienz angesichts globaler Herausforderungen wie dem Krieg in der Ukraine hervor. 

Die Redner betonten darüber hinaus die Chancen der G20-Allianz gegen Hunger und Armut, mit der internationalen Initiativen und Ressourcen stärker gebündelt werden sollen. Die Diskussion unterstrich die Bedeutung der Stärkung bestehender Institutionen wie der Welthandelsorganisation (WTO). Auch wurde der Aufbau strategischer Reserven und die Unterstützung von Kleinbauern und -bäuerinnen betont, mit deren Hilfe Produktivität und Widerstandsfähigkeit erhöht würde. 

Ein zentrales Motiv der Diskussion war die dringende Notwendigkeit der Entwicklung von Infrastruktur, um das landwirtschaftliche Potenzial etwas in Afrika und Lateinamerika besser zu erschließen. Insgesamt rief das Panel zu einer gemeinsamen Anstrengung von Regierungen, multilateralen Organisationen und dem privaten Sektor auf, um die Herausforderungen durch den globalen Trend hin zu mehr Protektionismus zu bewältigen. Auch unterstrichen die Sprecher die Notwendigkeit, Selbstversorgung und internationalem Handel miteinander in Einklang zu bringen, um Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Frühstücksdiskussion bei MSC@COP29, Baku, Aserbaidschan (November 2024) 

Die Frühstücksdiskussion fand im Deutschen Pavillon auf der COP29 in Baku statt. Sprecher:innen waren Máximo Torero Cullen (Chefökonom der FAO), Ismahane Elouafi (Geschäftsführende Direktorin der Consultative Group on International Agricultural Research) und Hindou Oumarou Ibrahim (Gründerin und Präsidentin der Association for Indigenous Women and Peoples of Chad, N’Djamena). Sie diskutierten mit einer Gruppe von etwa 20 Expert:innen aus dem Bereich Klima und Ernährungsicherheit.

Diese Sitzung hob die verheerenden Auswirkungen von Konflikten, Klimawandel und wirtschaftlichen Verwerfungen auf die weltweiten Hungerkrisen hervor. Die Teilnehmer:innen brachten auch Klimakipppunkte zur Sprache: Diese werden voraussichtlich die Ernährungsunsicherheit in einkommensschwachen aber auch in einkommensstarken Ländern weiter verschärfen – ein weiteres Argument, das die Dringlichkeit der Investitionen in in widerstandsfähige Ernährungssysteme unterstreicht.

Es wurde betont, wie entscheidend es ist, die Produktion von Lebensmitteln sowie Lieferketten angesichts des Klimawandels zu diversifizieren und interregionalen Handel zu fördern. Die Teilnehmer:innen betonten die Notwendigkeit, die Effizienz bestehender Fonds, den Wissensaustausch und den Technologietransfer zu verbessern, um widerstandsfähige Lebensmittelsysteme zu stabilisieren und zu entwickeln.

Das Panel verwies auf einen Bericht der Food System Economic Commission. Diese Analyse zeigt auf, dass die Transformation des globalen Ernährungssystems jährliche wirtschaftliche Vorteile von bis zu 10 Billionen USD generieren könnte. Gleichzeitig würden bedeutende Verbesserungen bei der Reduzierung von Hunger und Umweltschäden erreicht.

Townhall Diskussion bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2024, München

In der Townhall diskutierten Food Security Expert:innen über Einstiegspunkte für die notwendige Transformation globaler Ernährungssysteme. Mit dabei waren Cary Fowler (US-Sondergesandter für globale Ernährungssicherheit), Vera Songwe (Vorsitzende des Vorstands der Liquidity and Sustainability Facility und Co-Vorsitzende des UN High Level Climate Panel) und Nisreen Elsaim (Sudanesische Klimaaktivistin).

Die Diskussion machte deutlich, dass geringe Steigerungen der globalen landwirtschaftlichen Produktivität nicht ausreichen, um die aktuelle Ernährungskrise zu bewältigen. Es sind große Fortschritte und echte Transformationen erforderlich, die nur durch Zusammenarbeit mit dem Privatsektor zur Mobilisierung der notwendigen Ressourcen erreicht werden können.

Multilaterale Entwicklungsbanken wurden als Schlüsselakteure identifiziert, um Regierungen bei der Entwicklung umfassender landwirtschaftlicher Strategien und der Skalierung von Investitionen zu unterstützen. Die Bekämpfung von Ernährungsunsicherheit muss über die bloße Ernährung von Menschen hinausgehen – es geht auch darum, Entwicklungs- und wirtschaftliche Chancen für Gesellschaften zu eröffnen, damit die langfristige Ernährungssicherheit für die Bevölkerung gewährleistet werden kann.

Die Stärkung von Frauen wurde als Eckpfeiler eines nachhaltigen Wandels betont: Frauen machen die Mehrheit der Kleinbauern und -bäuerinnen aus und sind in vielen Gesellschaften für die Versorgung ihrer Familien und Gemeinschaften verantwortlich.

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Roundtable Diskussion bei der Münchner Sicherheitskonferenz 2024, München

Dieser MSC Roundtable brachte eine Gruppe von etwa 30 hochrangigen Teilnehmer:innen zu einer interaktiven und sektorübergreifenden Debatte zusammen. Zu Beginn sprachen Cindy McCain (Exekutivdirektorin des WFP), Robert Dussey (Außenminister von Togo), Benedetta Berti (Leiterin der Politikplanung im Büro des NATO-Generalsekretärs) und Bill Anderson (Vorstandsvorsitzender der Bayer AG).

Die Diskussion unterstrich die dringende Notwendigkeit einer geopolitisch informierten Debatte über Ernährungssicherheit und komplexe Krisenszenarien. Verteidigungs- und Entwicklungsfragen könnten nicht getrennt behandelt werden, da Ernährungsunsicherheit direkte operative und praktische Konsequenzen hat. Es gebe zunehmend Vorfälle, bei denen die Produktions- und Lagerstätten von Lebensmitteln sowie kritische Infrastruktur zu militärischen Zielen werden. Russlands Angriff auf den Kachowka-Damm in der Ukraine wurde als Beispiel erwähnt.

Die Teilnehmer:innen erwarten, dass die Nutzung von Lebensmitteln als Kriegstaktik zunehmen wird. Alle Akteure – politisch, humanitär und militärisch – müssen sich entsprechend vorbereiten, wobei der systematische Austausch von Daten als wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Ernährungsunsicherheit angesehen wurde, einschließlich der Etablierung von verlässlichen Frühwarnsystemen. 

High Level Debatte beim Global Forum for Food and Agriculture, Berlin

Diese Diskussion brachte eine Sicherheitsperspektive in das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) um den komplexen Herausforderungen von Ernährung, Klima und Sicherheit besser gerecht zu werden. 

Cem Özdemir (Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft) und Josefa Sacko (Kommissarin der Afrikanischen Union für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung, Wirtschaft und nachhaltige Umwelt) diskutierten den Expert:innen für Klima und Nachhaltigkeit Martin Frick (WFP-Direktor Deutschland), Paul Rushton (NATO-Beauftragter für Klima- und Energiesicherheit) und Janet Maro (CEO von Sustainable Agriculture Tanzania).

Alle Redner:innen waren sich einig, dass das globale Ernährungssystem reformbedürftig ist. Durch den Austausch der unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungskontexte in Bezug auf Ernährungsunsicherheit eröffneten sich interessante Überschneidungen und potenzielle Kooperationsmöglichkeiten: Etwa bei dem Argument, dass globaler Hunger nur dann als Waffe so effektiv ist, wenn der Klimawandel bereits die Versorgung mit Nahrungsmitteln weltweit einschränkt.

Außerdem wurde unterstrichen, dass es wichtig sei, die nur schwer unvorhersehbaren Schocks für das Ernährungssystem zu analysieren, um diesen besser begegnen zu können. Wenn politische Entscheidungsträger:innen Ernährungssicherheit auf lokaler Ebene Vorrang einräumten, würden sich viele andere Entscheidungen von selbst ergeben, hieß es weiter. Faire Partnerschaften seien entscheidend, um Ernährungsunsicherheit zu bekämpfen; es gebe vielversprechende Trends, wie eine stärkere landwirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Afrika und Südamerika.

Panel Diskussion bei MSC@COP28, Dubai, Vereinigte Arabische Emirate

Am Rande der COP28 kamen Cindy McCain (Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms, WFP), Vera Songwe (Vorsitzende des Vorstands der Liquidity and Sustainability Facility), Ricarda Lang (Ko-Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen) und Nisreen Elsaim (Sudanesische Klimaaktivistin) zusammen. Die Food Security Expert:innen diskutierten mit einer Gruppe von COP-Teilnehmer:innen  über die gefährlichen Auswirkungen des Klimawandels auf Ernährungssicherheit und notwendigen Schritte zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit.

In der Diskussion wurde hervorgehoben, wie Fragilität der Ernährungssysteme durch Klimawandel weiter verschärft wird und eine substanzielle Bedrohung für die Lebensgrundlagen vieler Menschen darstelle. Extreme Wetterereignisse und klimabedingte Katastrophen führten zu Ernteausfällen und störten die Versorgungsketten von Lebensmitteln.

Darüber hinaus betreffen die komplexen Herausforderungen von Klima, Ernährungsunsicherheit und Versorgungsketten unverhältnismäßig stark jene Länder, die bereits mit steigenden Schuldenlasten oder Konflikten zu kämpfen haben. Dies erhöht ihre Verwundbarkeit weiter und lässt wenig Raum für den Aufbau langfristiger Widerstandsfähigkeit. Frühwarnsysteme und Versicherungsprogramme für Klimarisiken wurden als wichtige Werkzeuge hervorgehoben, die sehr viel besser verfügbar gemacht werden müssten, um diese Verwundbarkeiten zu adressieren.

Die Teilnehmer:innen erkannten auch die Schwierigkeit an, Investitionen in kurzfristige Notfallmaßnahmen mit langfristigen Lösungen in Einklang zu bringen.

Roundtable Diskussion beim Munich Leaders Meeting, Nairobi, Kenia

Am Rande der COP28 kamen Cindy McCain (Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms, WFP), Vera Songwe (Vorsitzende des Vorstands der Liquidity and Sustainability Facility), Ricarda Lang (Ko-Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen) und Nisreen Elsaim (Sudanesische Klimaaktivistin) zusammen. Die Food Security Expert:innen diskutierten mit einer Gruppe von COP-Teilnehmer:innen  über die gefährlichen Auswirkungen des Klimawandels auf Ernährungssicherheit und notwendigen Schritte zur Verbesserung der Widerstandsfähigkeit.

In der Diskussion wurde hervorgehoben, wie Fragilität der Ernährungssysteme durch Klimawandel weiter verschärft wird und eine substanzielle Bedrohung für die Lebensgrundlagen vieler Menschen darstelle. Extreme Wetterereignisse und klimabedingte Katastrophen führten zu Ernteausfällen und störten die Versorgungsketten von Lebensmitteln.

Darüber hinaus betreffen die komplexen Herausforderungen von Klima, Ernährungsunsicherheit und Versorgungsketten unverhältnismäßig stark jene Länder, die bereits mit steigenden Schuldenlasten oder Konflikten zu kämpfen haben. Dies erhöht ihre Verwundbarkeit weiter und lässt wenig Raum für den Aufbau langfristiger Widerstandsfähigkeit. Frühwarnsysteme und Versicherungsprogramme für Klimarisiken wurden als wichtige Werkzeuge hervorgehoben, die sehr viel besser verfügbar gemacht werden müssten, um diese Verwundbarkeiten zu adressieren.

Die Teilnehmer:innen erkannten auch die Schwierigkeit an, Investitionen in kurzfristige Notfallmaßnahmen mit langfristigen Lösungen in Einklang zu bringen.

“Es besteht ein wachsender Konsens darüber, dass anhaltende Ernährungsunsicherheit eine große Herausforderung für die menschliche Sicherheit darstellt. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Ernährungsunsicherheit, Instabilität und Konflikten. Selbst eine lokale Nahrungskrise kann breitere regionale oder globale Konsequenzen haben.”

Im Memorandum der MSC Food Security Task Force (91 KB) lesen Sie weitere Gründe, warum Ernährungssicherheit entscheidend ist. 

“Mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine hat der Einsatz von Ernährung als Waffe eine neue globale Dimension erreicht. Länder müssen ihren Ansatz zur Ernährungssicherheit überdenken.”

Lesen Sie den Beitrag von Michael Werz aus der Sonderausgabe von IPQ anlässlich der MSC 2025 über Food Weaponization und die Notwendigkeit, Ansätze zur Ernährungssicherheit zu überdenken.

“Das globale System unterliegt tektonischen Verschiebungen, die vielerorts die Stabilität und Sicherheit bedrohen. Die Vereinigten Staaten und China als dominierende Mächte ziehen sich entweder zurück oder verfolgen kompromisslose nationale Agenden und zeigen kein Interesse am globalen Gemeinwohl. Neue multilaterale Koalitionen der Willigen sind erforderlich, um globale Herausforderungen wie die katastrophale Nahrungsmittelkrise zu bewältigen…”

Lesen Sie den vollständigen Artikel auf Englisch über diesen Link (725 KB).