

Munich Security Report 2021
Between States of Matter – Competition and Cooperation
Die transatlantischen Partner sind sich zunehmend einig in der Beobachtung, dass sich die liberalen Demokratien der Welt in einem neuen Systemwettbewerb befinden. Die diesjährige Ausgabe des Munich Security Report, die vor den G7- und NATO-Gipfeln erschien, beschreibt ein internationales Umfeld, das von den beiden „Aggregatszuständen“ (Engl.: states of matter) Wettbewerb und Kooperation geprägt ist.
Während der Wettbewerb zum prägenden Merkmal der internationalen Politik geworden ist, erfordern die wichtigsten Menschheitsherausforderungen – vom Klimawandel über das Wettrüsten bis zur andauernden Pandemie – breitangelegte internationale Kooperation. Doch Wettbewerb und Kooperation koexistieren nicht nur: Zunehmend prägen sie einander.
Auch wenn die Covid-19-Pandemie eine reguläre Münchner Sicherheitskonferenz 2021 verhindert hat, kann und darf sie den lebhaften Austausch über zentrale Herausforderungen der internationalen Sicherheit, den unsere Veranstaltungen regelmäßig ermöglichen, nicht verhindern. Der diesjährige Munich Security Report, der vor den G7- und NATO-Gipfeln erschien, baut auf den Fragen auf, die die MSC über das vergangene Jahr hinweg in Publikationen und Veranstaltungen gestellt hat – Fragen zum Zustand des Westens und der internationalen Ordnung, zum zunehmenden Systemwettbewerb zwischen demokratischen und autokratischen Systemen und dazu, wie das neue transatlantische Momentum in konkrete Ergebnisse übersetzt werden kann.
Der Munich Security Report 2021 gibt einen Überblick über ausgewählte sicherheitspolitische Fragestellungen, die einen gemeinsamen internationalen Ansatz erfordern. Hierzu zählen etwa die Themen Rüstungskontrolle und Energiewende. Zudem werden zwei Regionen in den Blick genommen, die in den Mittelpunkt des zunehmenden geopolitischen Wettbewerbs gerückt sind: die europäische Nachbarschaft und der Indo-Pazifik.
Um den drängenden sicherheitspolitischen Herausforderungen entgegenzutreten, müssen die Vereinigten Staaten und Europa das neue transatlantische Momentum nutzen. Doch angesichts eines geteilten öffentlichen Meinungsbilds innerhalb des Westens, wie unser neuer Munich Security Index zeigt, wird es kein leichtes Unterfangen, die „Westlessness“ zu überwinden und in einem Umfeld zu bestehen, das sowohl von Wettbewerb als auch Kooperation geprägt ist. Um den wichtigsten Menschheitsherausforderungen Herr zu werden, müssen die transatlantischen Partner, gemeinsam mit gleichgesinnten Staaten, die richtige Balance zwischen diesen beiden „Aggregatzuständen“ finden: Um globale Risiken zu lindern, müssen sie mit Autokratien kooperieren; und dort, wo demokratische Prinzipien sonst in Bedie drängnis geraten, dürfen sen Wettstreit mit der illiberalen Konkurrenz nicht länger scheuen.
Wie vergangene Ausgaben enthält der Bericht eine Reihe exklusiver und zuvor unveröffentlichter Daten. Für den MSR 2021 hat die MSC wieder mit zahlreichen Organisationen zusammengearbeitet, darunter Allianz Research, dem Centre for International Security at the Hertie School, dem Frankfurt School – UNEP Centre, dem International Institute for Strategic Studies (IISS), dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH), dem ISEAS-Yusof Ishak Institute, McKinsey & Company, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), dem UN Environment Programme (UNEP) und der US Geological Survey (USGS).
Munich Security Index 2021
Darüber hinaus ergänzt der neue, gemeinsam von der MSC und Kekst CNC entwickelte, Munich Security Index exklusive Einblicke mittels umfassender Umfragedaten aus den G7- und BRICS-Ländern. Der neue Datensatz zur Risikowahrnehmung von Bürger*innen in verschiedenen Teilen der Welt offenbart ein geteiltes Meinungsbild zu vielen der sicherheitspolitischen Herausforderungen, die nur durch Kooperation zu bewältigen sind.
Mittels einer Meinungsumfrage mit 12.000 Teilnehmer*innen und durch die Kombination von fünf Metriken – von der empfundenen Schwere eines Risikos über die Wahrscheinlichkeit, dass es eintritt, bis hin zur Einschätzung, ob das Risiko in Zukunft steigen oder sinken wird und wie gut eine Gesellschaft darauf vorbereitet ist – vermittelt der Index tiefgehende Einblicke, wie die Bevölkerungen der G7- und BRICS-Länder 2021 Risiken bewerten.
Weiteres Material rund um den Munich Security Index steht hier zur Verfügung.
Die Munich Security Reports
Seit seiner ersten Ausgabe 2015 stellt der Munich Security Report (MSR) Daten, Analysen und Karten zusammen, die aktuelle sicherheitspolitische Themen anschaulich beleuchten. Der jährlich erscheinende Report dient als Impulsgeber für die Münchner Sicherheitskonferenz im Februar und richtet sich an das Fachpublikum und die interessierte Öffentlichkeit. Sonderausgaben des MSR liefern darüber hinaus tiefergehende Analysen zu zentralen Akteuren, Regionen oder Themenfeldern.
Die Vorstellung des Munich Security Report in der Bundespressekonferenz fand am 9. Juni 2021 statt. Die Aufzeichnung finden Sie auf Youtube unter folgendem Link.
Weiteres Material zum Munich Security Report 2021
Abbildungen (MSR ohne Munich Security Index) (8,27 MB)
Abbildungen (Munich Security Index) (4,17 MB)